Der Dritte, seineszeichens auch für die Sicherheit verantwortlich, weist uns weiter ein.
“Wenn schlechtes Wetter ist bleiben Sie drinne auf der Brücke.” Ja, sage ich, und denke drüber nach, ab wann denn schlechtes Wetter ist. Möglicherweise sind Seemänner harte Kerle und schlechtes Wetter beginnt erst ab Windstärke 11. Oder sie halten uns für Weicheier und schlechtes Wetter beginnt für unseren Ausgang schon ab 5 Windstärken. Oder wir können es selbst nicht einschätzen und wissen daher gar nicht, dass schlechtes Wetter ist und wie gefährlich es jetzt gerade ist. Ich tippe eher auf letztes, daher möge man uns doch situativ ermahnen…
Die Signalgeräusche für “Feuer an Bord” und “Schiff evakuieren” hat er auch noch mal vorgemacht. “tut boop tut boop” dazu entsprechende Handbewegungen. Und danach noch mal erzählt, wie das mit den Treffpunkten ist. Alles etwas unverständlich (sprachlich wie organisatorisch), ich hoffe, die erste/nächste Notfallübung bringt Licht ins Dunkle.
Gestern abend zu spät vom Landgang zurück gekommen. Ohne in Antwerpen zu essen. Etwas in der Küche rumgeguckt, Steward nicht in Sicht, ein Mannschaftsmitglied gefragt, das dann kurzentschlossen Selbstbedienung angeregt hat. Also den Reis und die Portion Rindergulasch (lecker!) selbst genommen. Gab am nächsten Morgen gleich eine Ermahnung durch den Steward: keine Selbstbedienung, sondern vorher sagen, dass man an Land geht. Essen wird dann aufgehoben.
Achim meint: Lieber einfach machen und einen Rüffel einstecken. Nicht viel fragen, dann gibt es nur viele Antworten.
Nachtrag: als wären meine Worte mitgelesen worden liegt heute unkommentiert ein sechsseitiger Text über “das Leben an Bord”, “Notfallmassnahmen” und “Essenszeiten” auf dem Schreibtisch. Und die Bitte, den Kapitän bzw. Besatzungsmitglieder nicht in seiner/ihrer Kabine durch Anrufe etc. zu stören.
51° 24,354’ N 3° 11,378’ E (42ft)