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Rotterdam Einlaufen (2007-07-06 11:42)
Woche 8 
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Seit gestern Abend gegen 23 Uhr 15 treiben wir vor Anker an der Mündung der Maas. Der Lotse war für gegen 7 Uhr angekündigt.

Um kurz vor 8 Uhr liefen die Maschinen dann an, der Ankerplatz wird von der Ems Trader verlassen und sie bewegt sich auf den Lotsenpunkt zu. Kein Lotsenboot.

Dafür plötzlich ein Hubschrauber, der erst mal auf der rechten Seite hochflog, dann wieder zum Top zurück, Tür auf, Seil raus, Lotse raus. Cooler Auftritt.

Wir wollen in der Nähe von Rotterdam-Pernis in den Hafen, nicht in den Europort.

Also die Maas hoch, später auf der neuen Mass. Es ist ziemlich viel Verkehr, sehr viel Kleinzeug, Schlickschuten, Feeder, Trinkwassertransporter. Und einiges an großen Schiffen, frecherdings haben sie uns überholt. Wir kriechen die Strecke mit 6 Knoten hoch…

Die Maas hoch ist ein ziemlich spannendes Revier, da die Bebauung ausgesprochen gemischt ist: Wohnhäuser, Treibhäuser, Ölindustrie, Chemieindustrie, Bürokomplexe, Dockanlagen. Alles ziemlich durcheinander, bunte Ufer.

Der Wind war kalt und scharf, dafür hat die Sonne gefehlt und gelegentlich fielen auch noch Regentropfen. Aber gut war es trotzdem.

Unser Weg führt uns die Maas hoch, irgendwann biegt die alte Maas rechts ab, während wir geradeaus weiter fahren.


Das Panorama deckt 180 Grad ab: rechts ist das Ende vom Schiff, links der Anfang. Wir kommen von rechts, in der Bildmitte biegt die alte Maas nach rechts ab und wir fahren nach links.

Der Weg zu unserem Liegeplatz führt die neue Maas hoch, rechts ab und dann noch mal ein kleinen Schlenker nach rechts liegen wir am Ende eines Kais.

An der Anlegestelle wurden wir um 11 Uhr 30 schon vom Zoll erwartet. 2 Taucher und 3 Helfer sowie eine größere Anzahl Zollbeamten enterten das Schiff unter und über Wasser. Ziemlich heftig. Gab natürlich gleich eine schiffsweite Durchsage “Attention crew diver operation in progress”. Später kam auch noch ein Schäferhund an Bord.

Die Durchsuchung meiner Kabine erfolgte von zwei Zollbeamten. Eine machte sich über das Klo her, während der andere meine Nachttischschublade aus dem Schrank zog. Etwas zu heftig, er hatte sie plötzlich in der Hand und fummelte lange, um sie wieder rein zu bekommen. Schon ist seine Zeitvorgabe im Eimer. Dann wurde noch das Bett auseinander genommen, wieder keine Drogen. Dann mein Koffer, die drei Flaschen Alkohol klirren (mit Sicherheit zollpflichtig), ich pfeife unschuldig, sein Mobiltelefon klingelt. “Telecommunications” sagt er, geht ran und die Cohibas bleiben unentdeckt und Alkohol folgenlos. Schreibtisch, Notebook, Kühlschrank (Flasche Wiskey rausgezogen), große Fototasche oberflächlich (wobei er über seine Fotoausrüstung plauderte) Kleiderschrank innen und oben. Dann rief er die Beamtin aus dem Klo raus (Was hat die da die ganze Zeit gemacht? Den gläsernen Klobürstenhalter hat sie jedenfalls abgebrochen. Ohne was zu sagen. Später die Reaktion des Kapitäns auf die Schadensmeldung war nicht jugendfrei.) und es gab noch eine Kreidenotiz an die Tür. Fertig.

Unten im Copperdam-Deck sitzt der Kapitän und ist genervt. Weil es geht erst dann weiter, wenn der Zoll von Bord ist. Das ist um 14 Uhr 40 soweit.

51° 52,873’ N 4° 23,755’ E (65ft)

 
der Kanal Richtung Rotterdam (2007-07-05 23:10)
Woche 8 
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HMS Chatham bzw. F87 fährt vor uns her. Etwas ungewöhnliche Streckenführung, der Kapitän schimpft nichtzitierbar. Vorher haben wir die F488 und F487 überholt.

Ansonsten ist auf dem Kanalstück viel los. In der Mehrzahl kleinere Schiffe, an denen wir locker vorbei ziehen. Aber auch zwei große MSC-Pötte, der eine ist seit dem Morgen hinter uns, holt gaaanz langsam auf und schafft es bis zum späten Nachmittag tatsächlich, uns zu überholen.

Und mit Rückenwind sind wir immerhin über 22 Knoten schnell. Was eine Taube ausnutzte, um ein Stück abzukürzen. Achim meinte “die kriegt mächtig Ärger, wenn sie mit den schmierigen Federn und Füßen in den Stall will”. Recht hat er, warum ausgerechnet die gefetteten Drahtseile aussuchen.

Küstenbilder fallen wegen Dunst aus.

51° 13,289’ N 2° 1,424’ E (69ft)

 
erste Telefonate (2007-07-05 19:03)
Woche 8 
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So um 18 Uhr mal ein paar Telefonate geführt. Das Leben geht nächste Woche weiter. Und einige warten sehnsüchtig auf mein Erscheinen.

Und damit die wissen, wo sie mit mir telefoniert haben:

50° 53,059’ N 1° 26,536’ E (35ft), Küste von Calais, ungefähr Höhe Tunnel bzw. Fähren nach Dover. Engste Stelle im Kanal. Der Grauschleier ist Dunst.

51° 13,289’ N 2° 1,424’ E (69ft)

 
Land in so etwas wie Sicht (2007-07-05 11:43)
Woche 8 
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So gegen 10 Uhr zeigt sich mir das erste Mal seit 50 Tage so etwas wie europäischer Kontinent.

Alderney liegt weit entfernt im Nebel (Aufnahmeposition 49° 55,342’ N 2° 20,178’ W (35ft) ). Da ist auch mit Bildbearbeitung nicht viel zu retten.

Da wird Calais wohl auch nichts werden.

50° 2,900’ N 1° 37,226’ W (64ft)

 


 
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