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überraschende Notfallübung (2007-05-22 14:58)
Woche 2 
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Regelmässig finden an Bord Evakuierungs- und Feuerübungen statt.

Z.B. heute. Um 15:20. Also so richtig überraschend. In den letzten drei Tagen wurden wir mehrfach darauf hingewiesen, dass heute Übung ist.

Um 15:22 scheppert also das Signalhorn. Naja. Es krächzt. Ob ich das höre, wenn ich schlafe? Gut, kurz darauf der Chief im Bordlautsprecher. Das hört man. Und er verrät auch gleich, dass es nur eine Übung ist.

Als erstes “Schiff verlassen” üben. Das ist einfach. Rechts aus meiner Kabine raus, Gang runter, Tür am Ende rechts. Da wo mein Liegestuhl steht. Da sind auch die Rettungswesten und Überlebensanzüge. Versammelte Mannschaft trifft sich dort, lediglich der Kapitän und der Erste Maschinist bleiben auf ihrem Posten.

Chief Mate erzählt noch einmal die Geschichte mit den Rettungswesten. Dann kommen die Überlebensanzüge drann. Und tatsächlich wird eine Anzug ausgepackt und ein kleineres Besatzungsmitglied quält sich in den Anzug. Was nicht ganz einfach ist, weil die Hände in unförmigen Handschuhen stecken. Damit muss der Verschluss am Hals abgedichtet werden, gleichzeitig aber auch die Luft aus dem Anzug herausgepresst werden, weil man sonst nicht in das Rettungsboot passt.

Das Rettungsboot ist die nächste Station. “Allemann rein!”. Bis wir die Treppe runter sind, die diversen Absperrungen entfernt und die Tür geöffnet ist, hat sich das “Allemann rein” in ein “will es wer wirklich probieren?” reduziert. Zwei Mann sind dann tatsächlich reingeklettert.

Gute Nachricht: Tragfähigkeit 32 Personen. Wir sind 19 plus 2. Da ist Luft.

Für die zahlenden Gäste war damit der Übungsteil beendet, wir wurden auf die Brücke beordert. Für die Mannschaft folgte noch “Feuer im Maschinenraum”. So als entfernter Beobachter von der Brücke kann ich nur sagen: subjektiv finde ich 10 Minuten für das reine Anlegen des Pressluftatmers und Feuerschutzanzugs relativ lang. Wenn man noch reinrechnet, dass er auch noch geholt werden musste und ausgepackt wurde… Ob es danach im Maschinenraum noch viel zu retten gibt?

Andererseits und theoretisch haben sie eine CO2-Löschanlage, die im Feuerfall den Maschinenraum flutet. Da brennt und lebt dann sowieso nix mehr. Theoretisch. Praktisch möchte man das wohl eher nicht erleben.

Nebenbei hat ein anderer Trupp noch Schläuche ausgerollt und etwas Wasser über Bord gespritzt. Und dann wieder alles rückwärts, raus ausse Klamotten und Schläuche eingepackt.

Einen Helm habe ich immer noch nicht. Aber einige Besatzungsmitglieder auch nicht. Oder tragen ihn nicht.

34° 0,404’ N 33° 53,461’ W (60ft)

 
Am Anfang des Schiffs (2007-05-22 10:40)
Woche 2 
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Ganz am Anfang des Schiffs, Top, wie der Kapitän sagt, ist es fast noch am Schönsten.

Der Lärm der Maschine bleibt auf halben Weg dahin hinter einem. Nur noch gelegentlich ein Kühlcontainer, dann, ganz vorne, fast Stille. Nur das Brechen der Wellen am Bug, das regelmässige Auf und Nieder, die damit verbundenen Änderungen im Tonfall sind zu hören.

34° 49,715’ N 31° 53,881’ W (20ft)

 
Ochsensteerte (2007-05-21 21:06)
Woche 1 
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Kadett Bleeker klopft. Der (polnische) Kapitän hat im Kühlraum Ochsensteerte gefunden und ihn gefragt, was das denn wäre. Und da er sich auch nicht ganz sicher war, nutzt er die Anwesenheit weiterer Deutsche an Bord.

Ich sach nur: wenn man nicht weiss, was es ist, dann kann man es auch nicht essen.

36° 40,545’ N 27° 29,835’ W (90ft)

 
Vorbeifahrt Sao Miguel (2007-05-21 14:59)
Woche 1 
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Schon am Morgen angekündigt: Heute kommen wir in Sao Migual vorbei. Und gegen 13:30 zeichnete sich am Horizont auch ein Schatten ab. Bis knapp vor 16 Uhr habe ich Steuerbord gestanden und die Aussicht genossen. Dann war Kaffeezeit und der Kurs mittlerweile auch wieder weg von der Insel.

Portugals höchster Berg (2351 Meter) liegt im Dunst. Nur mit Mühe und starken Zoom lassen sich Details erkennen.

In der Bildergalerie die kümmerlichen Reste, die mit der Bildbearbeitung aus dem Dunst heraus zu holen waren.

37° 46,497’ N 24° 56,259’ W (16ft)

 


 
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