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Zirkus mit zwei Bühnen (2007-05-24 10:58)
Woche 2 
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Gestern habe ich etwas viel Sonne abbekommen. Also Schutzfaktor 50 auf die Nase und Schutzfaktor 25, Kindercreme, blau auf den Rest. Und immer schön im Schatten rumdrücken.

Was nicht einfach ist. Denn auf der Brücke gab es eine Zirkusvorstellung auf zwei Bühnen.

Auf der einen Bühne turnten zwei Mannschaftsmitglieder auf dem letzten Kran herum und haben die Schmierstreifen entfernt. Artistische Höchstleistungen, schwankendes Schiff, 16 Meter hoch (Augenhöhe Brücke), Besen, Wischeimer mit Waschlauge und immer eine Hand für den Mann und eine für den Wasserschlauch.

Auf der anderen Bühne versuchte der Kapitän und der Chief Mate zu verstehen, warum das Windows noch mal aktiviert werden will, obwohl sie doch schon so eine lange Nummer eingegeben haben. Und da der Chief Mate mich gestern ausfragte, was ich denn so mache, haben wir gemeinsam den Unterschied zwischen Installations-ID und Aktivierungs-ID gelernt. Und wie man ein Windows aktiviert, wenn man keine Internetverbindung hat. Und auch nicht mal eben irgendwo anrufen kann.

Beim Eintreffen an Bord meinte die Plage, dass ich mit meinem Notebook die Gesamtrechenleistung an Bord wohl verdoppelt habe. Sehr romantische Vorstellung, wie ich mittlerweile rausgefunden habe. Bereits auf der Brücke stehen zwei stinknormale PCs mit Bürodruckern und Scanner. Chief Mate kam mit seinem Notebook auf die Brücke, bei Lademeisterraum stehen mindestens zwei PCs… Und Listen in Excel erstellen können sie klasse. Regelmäßig liegt am Frühstückstisch wieder ein Zettel, den die Passagiere ausfüllen dürfen.

27° 23,813’ N 48° 57,730’ W (56ft)

 
gestern zwei, heute bisher eins (2007-05-23 13:36)
Woche 2 
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So viel ist mal sicher: auf dem Atlantik ist nicht viel los. Für mich seit Tagen mal wieder das erste andere Schiff: die English Star.

Woher man weiss, dass das Ding English Star heisst? Weil die meisten größeren Schiffe so ein Zauberding

an Bord haben. Das sende die eigenen Daten aus, so dass Schiffe in der Umgebung sehen können, was da gerade ankommt. Und so sieht man in diesem Fall, dass wir von der English Star in 1,6 Seemeilen Entfernung passiert werden. Inklusive derer und unser Steuerkurs und so.

Normalerweise ist das Gerät in einer Listendarstellung, nahe Objekte zuerst. Und im Ärmelkanal war die Liste voll mit Objekten. Ganz nett, weil so kann man Funkkontakt aufnehmen.

Gestern nur die Aufbauten eines größeren Schiffes relativ nahe an uns vorbeiziehen sehen. Was es war? Keine Ahnung, AISGPS zeigte nichts an. Wir tippten daher auf das Militär…

Ich zum Kapitän: Any ships?
Kapitän: No other ships. Much more saftiy this way.

3o° 34,721’ N 41° 46,553’ W (15ft)

 
Maschinenraum (2007-05-23 9:36)
Woche 2 
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Als Lehrling auf der Werft habe ich einige Schiffe gesehen. Und später, in der Zeit nach der Lehre auch als Geselle mal an der Kaje Kolben gezogen (nein, das war glaube ich, sogar noch als Lehrling). Ich hatte das Glück, den Zylinderdeckel abnehmen zu dürfen. Und musste nicht nach unten in die Kurbelwelle. (Was eigentlich das Kurbelwellengehäuse ist, aber so klingt das cooler. Genau anders herum als es an dem Ort ist.)

Was ich nie gesehen habe war eine laufende Hauptmaschine. Jedenfalls nie bewußt. Heute also zum ersten Mal. Und was war? Nix. Ausser einem infanalischen Lärm (ich tippe u.a. auf die Turbolader) ist das laufende Stück nicht viel anders als eine stehende Maschine. Aber wieder richtig männeraufregend spannend.

Heute nur Kurzbesuch, ich glaube, Achim ist nicht so für Technik. Und ich habe Gelegenheit, die richtigen Knipskasteneinstellungen für den doch dunklen Maschinenraum zu finden.

Oben ein “Ersatz-”Kolben. Durch den Boden (datt grüne) geht die Kolbenstange, an deren Ende der Kreuzkopf sitzt. Eine Ebene unter uns standen auch der 2. Maschinist und ein Helfer und haben gerade die Dichtung für die Kolbenstange befestigt. Kein Foto. Mist.

Dafür den imposanten Ölverteiler an der Hauptmaschine.

 
Sonnenuntergang (2007-05-22 19:06)
Woche 2 
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