Dieses Mal machts der Kapitän fast ganz alleine. Mit 5 bis 7 Knoten auf den Hafen zu, gelegentlicher Funkverkehr, ob und wann wir denn einen Lotsen bekommen.
Also mutig voran, die Strecke ist nicht schwierig, im weiten Bogen um ein wartendes und ein auslaufendes Schiff herum.
Dann, rund eine Meile vor der Hafenmauer stossen Schlepper und Lotse zu uns. Schlepper legt sich ans Heck, weiter tut sich nichts auf dem Schlepper. Plötzlich tutet sein Horn. Und hinten aus der Kabine springt der Helfer, der vorne unser Tau schnappen muss.
Das Einparken ist in Caucedo etwas kniffelig: mit der Bug nach links einschlagen, dann anhalten, mit dem Heck ziemlich weit nach links nachlegen (damit ist der Bug wieder rechts) und schön sinnig rückwärts an die Kaje ranfahren.
Die hat so große Gummipuffer drangeschraubt. Und schnell wurde klar, wozu die gut sind: ist wie Autoscooter, die Ems Trader stößt dagegen, prallt zurück, Festmachtaue ziehen wieder an, nochmal das Spiel.
Apropos Taue: Das war auch keine einfache Geburt. Erst war das Tau am falschen Poller und dann gab es auch noch Schwierigkeiten, es vom falschen auf den richtigen Poller umzulegen. Sehenswerte Akrobatik mit einem Gabelstapler und schlussendlich noch einer Turneinlage auf dem Poller.
Am Temperament von Lotse und Festmachern merkt man, dass wir in Südamerika sind. Oder sonstwo. Jedenfalls nicht Nordeuropa.
Angesagt war Caucedo für 6 Uhr. Jetzt ist es gut nach 20 Uhr. Kapitän fragt den Lotsen, wann er denn wieder raus kann.
Lotse: “We close the port tomorrow from 6 to 9 30. So later. 10 perhaps.”
Kapitän später zum Chief: “Welcome to hell.”
Und unten warten die Geier.
18° 25,448’ N 69° 37,830’ W (17ft)