Pünktlich um 11:45 steht die Plage mit der Atlantis vor der Tür. Wenige Sekunden vorher habe ich den Koffer geschlossen, die Kaffeemaschine vom Netz getrennt, den Arbeitsplatz heruntergefahren und das Fahrrad reingeholt. Es kann losgehen.
Um 14:11 erreichen wird den Burchardkai. Securityhäuschen, schwere Jung mit bunten Mustern auf den Unterarmen stehen rum und rauchen. Anmelden, Perso zeigen, mit Liste abgleichen, alles paletti. Ob der umhängenden Kameras werden wir beide streng ermahnt “Nicht auf dem Gelände zu Fuß und keine Fotos. Was Sie an Bord machen, ist uns egal, aber auf dem Gelände nicht fotografieren!”
Gut. Einschiffen um 15 Uhr. Nun ist es 14:25. Also die Jungs gefragt, wo man was essen kann. “In der Kantine!” und “Neeee, da würde ich nicht hingehen.” “Wie, gehen?” “Da durch die Personenschleuse, dann zwei Minuten auf dem Gelände zu Fuß, da runter, dann links, ein flacher Bau.”
Alles klar, ich hänge mir meine Kamera mit fettem Objektiv über die Schulter und wir traben Richtung Kantine. Nicht fotografierend, aber es störte niemand. Und ja, zu der Kantine würde ich nicht freiwillig noch mal gehen. HHLA, ihr habt echt nix zu lachen.
Nach einer, ähm, Wurst mit Brötchen und Senf sowie Kaffee wieder zurück. Der nächste Anpfiff, weil die Atlantis falsch parkt. Na gut.
Shuttle zum Schiff. Führsorglich rückt die Crew die Gangway zurecht und einer will meinen Koffer in die Kabine bringen. Schlechter Plan, er braucht einen zweiten Träger. Danach heben die zwei mein blaues Monster vier Stockwerke hoch, Plage und ich hinterher. Ein erster Vorgeschmack, weil es geht noch drei Stockwerke höher. Dann ist man aber auch ganz ganz oben angelangt. Zwei Meter unter dem Schornsteinende.
An Bord ignoriert man uns. Bis auf den Chief Mate, der Reisepass und Impfausweis von mir haben will. Ansonsten turnen wir auf dem Schiff rum, ohne das jemand von uns Notiz nimmt. Drei Ladebrücken sind dabei, Container zu be- und entladen.
Das wird zu einer ersten ausgiebigen Fotosession genutzt. Wetter ist wunderbar, der Blick auf Blankenesse und die Elbe hoch wunderschön. Ganz oben lassen wir die Jewel of the Seas vorbeiziehen.
Einsames Abendessen, ich bin zu spät dran. Essenszeiten merken: 7:30 bis 8:30, 12:00 und 17:30. Kuskus mit Hühnchen, grüner Salat von allem. Noch drei Graubrote mit Käse geschmiert, wer weiss, ob es nachts was gibt.
Eingelaufen ist die Ems Trader am 15. um 1 Uhr. Auslaufen am 16. um 3 Uhr.
53° 32.376 N 9° 54.840 E (3m)