Gestern abend: zehn Minuten über den Abendessenstart laufe ich in der Messe ein. Das ist normal. Noch mal 5 Minuten später Bram. Auch normal.
Nicht normal ist, dass Achim fehlt. Der ist meist schon da, wenn wir kommen. Früher, als es noch Quark gab, waren schon zwei Schwarzbrotscheiben mit Honig vertilgt. Jetzt, nachdem die Quarkbestände geleert wurden (was den Chief Mate in lautstarkes Bedauern ausbrechen lies, als er Quark haben wollte…), ist er auf Frischkäse umgestiegen.
Ganz und gar nicht normal ist, dass Achim auch bis zum Ende nicht erscheint.
Zimmerkontrolle. Achim sieht zerknittert aus. Glück gehabt, sage ich und überbringe ihm die Nachricht, dass wir noch bis übermorgen vor Buenaventura auf Reede liegen bleiben. “Keine Panik, du hast Zeit zum Auskurieren.”
Nächster Morgen, Achim fehlt weiterhin.
Erneute Zimmerkontrolle. Er guckt unglücklich und ist heisern. Lehnt die gesammelten 3 Jogurts ab und schickt mich Rosinenbrot, heisses Wasser, Honig und Zitronen holen. Gerne.
Kapitän ist besorgt, hört aber die Nachricht, dass Achim aufrecht sitzt mit sichtbarer Erleichterung.
“Zum Mittag komme ich runter” sagt Achim. “Gibt T-Bone-Steak” sag ich. “Ach je” sagt Achim, “dann vielleicht doch nicht.” Er ist kein großer Fleischesser. Auch Sonntags nicht, wie es scheint.
Ich tippe auf Erkältung. Aus der Hitze von draussen nach drinnen zu wechseln ist gefährlich, die Klimaanlage kann ganz schön kalt sein. Da holt man sich schnell was weg.
3° 47,521’ N 77° 46,821’ W (16ft)